Überspannung fest im Griff
Überspannungsschutz bietet neue Freiräume im Zählerschrank
Der netzseitige Anschlussraum (NAR) eines modernen Zählerplatzes wird für verschiedene Zwecke genutzt. Die SH-Schalter als Trennvorrichtung für die Anschlussnutzeranlage sind hier untergebracht, und die Spannungsversorgung des intelligenten Messystems (iMSys) ist von dort abzugreifen. Zum Schluss wird der NAR auch noch für den Einbau der verpflichtenden Überspannungs-Schutzeinrichtung (SPD) bevorzugt. Für all diese Funktionen steht auf dem Sammelschienensystem - je nach Fabrikat des Zählerschranks - eine Baubreite zwischen 210 und 216 mm zur Verfügung. Bei zwei SH-Schaltern bleiben für den Spannungsabgriff und den Überspannungsschutz im ungünstigsten Fall also gerade mal 48 mm übrig. Ganz schön knapp.
Die zurzeit am Markt verfügbaren Kombiableiter mit integriertem Spannungsabgriff sind zwar oft schmaler als 48 mm, aber die Absicherung erfolgt meistens über eine Schmelzsicherung. Das kann bei manchen Netzbetreibern zu Akzeptanzproblemen führen, weil sie dafür einen Leitungsschutzschalter fordern. Kombiableiter mit einem integrierten Leitungsschutzschalter sind aber 54 mm breit und passen deshalb nicht in jeden Zählerschrank. Und was macht man, wenn der Spannungsabgriff erst später nachgerüstet werden soll? Für all das bräuchte man einen Kombiableiter ohne Spannungsabgriff, der so schmal ist, dass er auch bei einem nur 210 mm breiten NAR und zwei SH-Schaltern noch in Kombination mit einem separaten Sicherungselement oder Leitungsschutzschalter einsetzbar ist. Damit hätte man die größtmögliche Flexibilität und könnte den Zählerschrank so individuell wie gewünscht und trotzdem konform zur Anwendungsregel VDE-AR-N 4100 gestalten.
Einen solchen Kombiableiter bietet Phoenix Contact jetzt an. Der FLT-SEC-ZP2 (Bild 1) nimmt nur 27 mm Baubreite in Anspruch und ist damit der schmalste Kombiableiter für das 40-mm-Sammelschienensystem.
Selbst bei zwei SH-Schalter verbleiben immer die mindestens erforderlichen 18 mm für die Aus- oder Nachrüstung mit jeder gewünschten Form der Absicherung für die Versorgung des Smart Meter Gateways (SMG).
Zusätzlich zu der mechanischen Statusanzeige lässt sich der FLT-SEC-ZP2 mit einem Handgriff um einen potentialfreien Fernmeldekontakt erweitern oder nachrüsten (Bild 2). Damit kann dem Wunsch vieler Anwender nach einer permanenten Überwachungsmöglichkeit der Schutzwirkung Rechnung getragen werden.
Für den bestmöglichen Schutz sorgen die leckstromfreien Funkenstrecken in der nach DIN VDE 0100-534 für TT-Systeme vorgeschriebenen und für TN-S-Systeme bevorzugten 3+1-Schaltung. So sind alle Betriebsmittel bis zu einer Entfernung von 10 m vor direkten und fernen Blitzeinschlägen und Schaltüberspannungen sicher. Nicht zuletzt dank des niedrigen Schutzpegels und der Auslegung als SPD Typ 1+2+3.
Fazit
Der neue, VDE-geprüfte Kombiableiter lässt Ihnen den Freiraum, um die Installation im NAR nach Ihren Bedürfnissen zu gestalten. Mit der rechts und links ansteckbaren Abdeckung ist der Berührschutz immer gewährleistet. Der nachrüstbare Fernmeldekontakt Durch die 3+1 Schaltung im TT- sowie im TN-S-Netz werden Fehler bei der Auswahl ausgeschlossen, Kosten für zusätzliche SPDs innerhalb des Schutzbereichs von 10 m vermieden sowie eine doppelte Lagerhaltung überflüssig.
Weitere Informationen zum Überspannungsschutz bieten wir Ihnen auf phoenixcontact.de/ue-schutz. Wenn Sie zusätzlich ein Seminar besuchen möchten, finden Sie auf phoenixcontact.de/seminare eine Übersicht zu aktuellen Veranstaltungen.